Puppe einer Mehlmotte im Getreide. Charakteristisch für einen Befall von Lebensmittelmotten sind weiße Gespinste in Verpackungen von Lebensmitteln. [Foto: Tomasz Klejdysz/Shutterstock.com]
Die Unterschiede zwischen Lebensmittel- und Kleidermotten
Lebensmittelmotten erkennen: So sehen Lebensmittelmotten Falter und Larven aus
Mottenarten, die unter dem Begriff Lebensmittelmotten zusammengefasst werden, gehören zu der Ordnung der Schmetterlinge (Lepidoptera) und der Familie der Zünsler (Pyralidae).
Kontaminierte Lebensmittel erkennen Sie an nestartigen Gespinsten in der Verpackung oder an den bereits geschlüpften Larven, welche einen hellen Körper und einen dunklen Kopf aufweisen. Lebensmittelmotten vermehren sich in einem rasanten Tempo, ausgewachsene Falter können mehrere hundert Eier ablegen. Die Larven der Lebensmittelmotte schlüpfen nach 10-14 Tagen und entwickeln sich binnen 8-12 Wochen zum ausgewachsenen Falter. Im Gegensatz zu Kleidermotten, haben Lebensmittelmotten eine charakteristisch bräunliche Maserung, Flecken oder Streifen.
Die am häufigsten in europäischen Haushalten vorkommende Lebensmittelmotte ist die Dörrobstmotte (Plodia interpunctella).
Dörrobstmotten sind 8 bis 10 mm lang und haben eine graubraune Färbung. [Foto: Tomasz Klejdysz/Shutterstock.com]
Kleidermotten erkennen: So sehen Kleidermotten Falter und Larven aus
Kleidermotten gehören ebenfalls zu der Ordnung der Schmetterlinge (Lepidoptera). Anders als Lebensmittelmotten, gehören diese Falter jedoch in die Familie der echten Motten (Tineidae). Während der Abenddämmerung flattern Kleidermotten gerne unbemerkt durch geöffnete Fenster in beleuchtete Wohnungen. Nicht selten werden die kleinen Textilschädlinge auch durch Second-Hand-Kleidung, oder gebrauchte Möbel eingeschleppt. Larven der Kleidermotte haben einen teuren Geschmack und befinden sich bevorzugt an hochwertigen Textilien, in denen tierische Fasern verarbeitet sind, wie z.B. Wolle, Seide, und Federn. Aber auch vor Polstermöbeln, Teppichen und anderen Arten von Textilien machen die Larven keinen Halt.
Kleidermotten und ihre Larven sind dabei häufig in abgedunkelten und trockenen Orten zu finden. Selten gelüftete Kleiderschränke, Kellerräume und Kleidertruhen bieten einen optimalen Lebensraum für die Materialschädlinge, um ungestört Löcher in feinste Textilien zu fressen.
Leider erkennen wir einen Kleidermottenbefall häufig erst dann, wenn bereits Schäden wie Löcher entstanden sind. Eine weiteres Indiz für einen Befall sind silberfarbene Gespinste auf der Kleidung, welche von den Larven zurückgelassen werden.
Kleidermotten lassen sich leicht an ihrem behaarten, weich aussehenden Kopf und silber-goldenen Farbe erkennen
Kleidermotte (Tineola bisselliella) 4 bis 9 mm lang, strohgelb und seidig glänzend. [Foto: Tomasz Klejdysz/Shutterstock]
Maßnahmen um einen Mottenbefall vorzubeugen
Wie beugt man einen Lebensmittelmottenbefall vor?
Häufig finden Lebensmittelmotten im Ei- oder Larvenstadium Ihren Weg über unbehandelte Bio-Lebensmittel in unsere Küchen und Vorratskammern. Auch verschlossene Verpackungen von trockenen Nahrungsmitteln wie Mehl, Haferflocken, Nüsse, Müsli und Tiertrockenfutter können bereits Eier der Motten enthalten und so mit ins Haus transportiert werden.
Um eine Ausbreitung des Befalls zu verhindern, können die trockenen Lebensmittel in luftdicht verschlossene Glas- oder Hartplastikbehälter umgefüllt werden, denn die Larven fressen sich selbst durch verschlossene Lebensmittelpackungen. Ebenfalls kann das regelmäßige und gründliche Reinigen der Vorratsschränke mittels Auswischen und Absaugen einen Mottenbefall vorbeugen. Hierzu eignet sich besonders gut eine Essig-Wasser Mischung.
Wenn ein Verdacht auf Lebensmittelmotten besteht, empfiehlt sich die Anwendung von speziellen Pheromonfallen gegen Lebensmittelmotten. Diese Mottenfallen enthalten einen Lockstoff, welcher männliche Lebensmittelmotten anzieht. Sobald die Falter sich auf der Falle niederlassen, bleiben sie an ihr kleben. Ein Befall mit Lebensmittelmotten wird hierdurch nur gering eingedämmt. Weitere Schritte für die Bekämpfung der Lebensmittelmotten sollten dann umgehend eingeleitet werden.
Pheromonfallen / Monitoring Fallen eigenen sich um einen Mottenbefall frühzeitig zu erkennen. [Foto: sophiecat /Shutterstock.com]
Wie beugt man einen Kleidermottenbefall vor?
Um einen Befall von Kleidermotten vorzubeugen, sollten Second-Hand-Kleidung und gebrauchte Textilien vor dem Kauf auf Fraßspuren untersucht und nach Möglichkeit bei mind. 60 Grad gewaschen werden. Alternativ können Sie die Produkte auch verpackt in einer Plastiktüte für 1-2 Wochen in die Kühltruhe legen. Das regelmäßige Absaugen von Teppichen und Polstermöbeln sowie Lüften von Kleiderschränken verringert ebenfalls die Gefahr der Eiablage von Kleidermotten.
Eine weitere Möglichkeit der Prävention sind Zedernhölzer oder Lavendelsäckchen, die Sie im Kleiderschrank auslegen können. Auch für Kleidermotten gibt es Pheromonfallen. Diese werden in den Kleiderschrank gestellt, wo diese männliche Motten anlocken. Bleiben diese an der Falle kleben können sie schnell und effektiv das Mottenaufkommen feststellen.
Besonders hochwertige Naturtextilien aus Wolle oder Seide sind häufig von einem Kleidermotten Befall betroffen. [Foto: Alliance Images/stock.adobe.com]
Die Effektive Mottenbekämpfung
Wie bekämpft man einen Lebensmittel und Kleidermottenbefall?
Ist es bereits zu einem Mottenbefall gekommen, können Sie zunächst alle kontaminierten und in unmittelbarer Nähe befindlichen Lebensmittel draußen im Müll entsorgen. Eine restlose Entfernung der Lebensmittel ist leider notwendig, da ansonsten Bestände der Lebensmittelmotten im Schrank übrig bleiben könnten. Weiterhin empfiehlt es sich, alle Schränke und Regale in der Küche gründlich abzusaugen und mit einer Essig-Wasser Mischung auszuwischen.
Bei einem Kleidermottenbefall ist eine Kälte- und Wärmebehandlung der angegriffenen Textilien möglich. Hierbei werden alle befallenen Kleidungsstücke sowie die aus demselben Schrank entweder bei mindestens 60°C heiß gewaschen oder über einen Zeitraum von 1-2 Tagen eingefroren.
Als nächsten Schritt gibt es diverse chemische Mittel auf dem Markt sowohl für einen Kleidermottenbefall sowie auch einen Befall mit Lebensmittelmotten. Besonders in der Nähe von Nahrungsmitteln sowie Kindern und Tieren raten wir jedoch davon ab zu chemischen Mottenkugeln und Sprays zu greifen, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Als Alternative liefert die bewährte Kraft der Natur eine hocheffektive Lösung zur Bekämpfung von Lebensmittelmotten sowie Kleidermotten: Schlupfwespen.
Schlupfwespen sind die natürlichen Feinde der Motte. Die Anwendung erfolgt biologisch, hochwirksam und ist unbedenklich für Kinder sowie Haustiere. [Foto: New Africa/stock.adobe.com]
Schlupfwespen der Gattung Trichogramma sind die natürlichen Feinde der Motte und nur etwa 0,4 mm groß. Auf der Suche nach Motteneiern als Nahrungsmittel und zur Eiablage sind Schlupfwespen ausschließlich krabbelnd unterwegs. Nachdem die Eier der Lebensmittelmotte oder Kleidermotte parasitiert wurden, schlüpfen hieraus keine Motten mehr, sondern weitere Schlupfwespen. Dieser effektive Prozess unterbricht den Lebenszyklus der Motten und greift dort an wo der größte Schaden entsteht; bei den Larven der jeweiligen Mottenart.
Schlupfwespen werden im Eistadium auf Karten versendet. Nach Erhalt können Sie diese einfach an den befallenen Orten auslegen. Um alle Motteneier zu erwischen, ist zumeist eine mehrfache Anwendung notwendig.
Aus diesem Grund versendet Legona die Schlupfwespen produktionsfrisch für Lebensmittelmotten in 3 Lieferungen im Abstand von 3 Wochen, für Kleidermotten in 5 Lieferungen im Abstand von 3 Wochen automatisch mit der von Ihnen ausgewählten Anzahl an Karten. Da Kleidermotten resistenter als Lebensmittelmotten sind, wird ein längerer Anwendungszeitraum empfohlen. Die Anzahl der Lieferungen ist an den jeweiligen Vermehrungszyklus der Mottenart angepasst. Sie erhalten die Schlupfwespen in einem gepolstertem Umschlag bequem in ihr Postfach geliefert.