[Foto: Michal Kimmel / shutterstock.com]
Bereits seit dem frühen Mittelalter gilt der heimische Marienkäfer in Deutschland als Glückssymbol. Aber haben Sie sich jemals gefragt, woher dieser außerordentlich gute Ruf eigentlich kommt?
Der Marienkäfer als heiliges Geschenk an die Menschheit!
Schon im Mittelalter wurde den Menschen bewusst, wie nützlich der hübsche Käfer im Kampf gegen Schädlinge ist. Damals war man dem Unwillen der Natur noch viel mehr ausgesetzt als wir es heute sind, mit kommerzieller Landwirtschaft und Maschinen. Der Mensch kämpfte damals gegen Unkraut und Schädlinge, die regelmäßig große Teile der Ernte vernichteten und so zu Hungersnöten führten.
Der kleine Marienkäfer trat zu dieser Zeit bereits als ein Geschenk des Himmels auf die Bildfläche, als die Menschen seine immense Wirksamkeit gegen Pflanzenschädlinge erkannten! Hier erhielt der Marienkäfer auch seinen Namen: Die dankbare Bevölkerung sah den nützlichen Käfer als ein Geschenk der Heiligen Maria - und benannte den Marienkäfer im Gegenzug prompt nach ihr! Der nützliche Käfer wird seither also als Glückssymbol behandelt, weil er eine reiche Ernte und damit verbundenen Wohlstand verspricht.
Lernen Sie den Marienkäfer mit uns etwas besser kennen und erfahren Sie, wie Sie den kleinen Superhelden auch in Ihrem Garten gezielt nutzen können!
Was essen Marienkäfer?
Bis heute ist der kleine Nützling seiner wichtigen Aufgabe treu geblieben. Kaum ein anderes Insekt vernichtet so viele Blattläuse wie der Marienkäfer und seine Larven. Wer den hübschen Helfer also in seinem Garten begrüßen darf, der muss sich um Schädlinge wenig Sorgen machen: Während Marienkäferlarven eifrig Blattläuse bekämpfen, futtern sich die ausgewachsenen Marienkäfer zusätzlich durch ein buntes Angebot aus Spinnmilben, Thripse, Wanzen und mehr. Die nützlichen Insekten sind damit absolut unverzichtbar für die Gesundheit eines ausgeglichenen, giftfreien Ökosystems!
[Foto: Emanuele7100 / shutterstock.com]
Während ihrer etwa einjährigen Lebenszeit schaffen Marienkäfer ganz schön was! Eine einzige Larve verdrückt etwa 500-600 Blattläuse, bevor sie sich schließlich zum erwachsenen Käfer verpuppt. Und damit hat dieser noch lange nicht genug! Auch die adulten Käfer genießen einen ausgeprägten Appetit: Bis zu 150 Blattläuse frisst ein einzelner Käfer am Tag - das entspricht etwa 40% seines eigenen Körpergewichts! Im Vergleich wäre das so, als würde ein erwachsener Mensch von 70 kg Körpergewicht ganze 28 kg Nahrung am Tag aufnehmen! Marienkäfer sind damit unerbittliche Vielfraße.
Und dabei müssen es nicht nur Blattläuse sein: Auch Schildläuse, Spinnmilben und andere Schädlinge werden im Vorbeigehen verputzt. An seiner Effizienz als natürlicher Schädlingsbekämpfer besteht damit wohl absolut kein Zweifel mehr!
Marienkäfer ansiedeln - eine gute Idee?
Heimische Marienkäferarten, wie der Siebenpunkt-Marienkäfer, können vollkommen bedenkenlos im eigenen Garten angesiedelt werden! Unser Ökosystem ist auf diese Bewohner eingestellt: Marienkäfer bilden einen wichtigen Teil der Nahrungskette und locken damit auch andere Nützlinge in den Garten! Spitzmäuse, Eidechsen, Frösche und Vögel halten sich dort auf, wo sie ausreichend Nahrung und Verstecke finden. Hier tragen sie dann aktiv zur Schädlingsabwehr bei und helfen, ihren Lebensraum gesund zu halten. Je attraktiver Ihr Garten also für diese besonders nützlichen Bewohner ist, desto mehr werden Ihre Pflanzen profitieren! Der heimische Marienkäfer schafft damit einen idealen Einstieg in einen bunteren, gesünderen Garten!
⚠Etwas Vorsicht ist dagegen geboten beim Ansiedeln von invasiven Marienkäferarten wie dem Asiatischen Marienkäfer. Dieser Käfer ist in unserem Ökosystem noch relativ neu und hat daher keine natürlichen Fressfeinde! Das bedeutet, dass der Asiatische Marienkäfer sich in Mitteleuropa ungehindert ausbreitet und heimische Arten rigoros verdrängt. Heimische Nützlinge profitieren nicht von dem Käfer als Nahrungsquelle, sodass er keinen Mehrwert für das Ökosystem liefert. Das natürliche Gleichgewicht kippt durch die invasive Art, während heimische Marienkäferarten sich ideal in unser Ökosystem einfügen.
Links der Sieben-Punkt-Marienkäfer, rechts der Asiatische Marienkäfer, eine invasive Art.
[Foto links: PHOTOGRAPHY IS ON>/ shutterstock.com] [Foto rechts: PHOTOGRAPHY IS ON/ shutterstock.com]
Kann man Marienkäferlarven kaufen?
Marienkäferlarven werden in der natürlichen Schädlingsbekämpfung immer beliebter. Das Online-Angebot für die tatkräftigen Nützlinge ist daher vielfältig! Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass es sich um heimische Nützlinge aus verantwortungsvoller Zucht handelt. Invasive Arten wie der Asiatische Marienkäfer sollten wegen ihres invasiven Status und den negativen Auswirkungen auf das heimische Ökosystem besser vermieden werden. Stattdessen können Sie den heimischen Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata) oder der Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata) bedenkenlos in Ihrem Garten begrüßen!
In der Regel werden beim Erwerb von Marienkäfern oder Marienkäferlarven zuerst einmal die Eier der Nützlinge zugestellt. Aus diesen schlüpfen über wenige Tage hinweg die jungen Larven aus, die sich unmittelbar auf die Schädlingsjagd begeben! Nach wenigen Wochen verpuppen sich die ausgewachsenen Larven zu adulten Käfern, die Ihnen mit etwas Glück sogar bis zu einem Jahr lang erhalten bleiben! Die angesiedelten Käfer vermehren sich bei passenden Bedingungen vor Ort weiter, sodass eine Bestandsaufstockung einmal jährlich in aller Regel ausreicht. Stellen Sie dazu sicher, dass Ihr Garten frei von Pestiziden ist und bieten Sie ausreichend Versteckmöglichkeiten für Insekten und andere Nützlinge an. Auf diese Weise halten Sie die kleinen Helfer erfolgreich vor Ort!
Legona Siebenpunkt-Marienkäfereier auf einer biologisch abbaubaren Papierstreife.
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