1. Überblick
1.1 Maulwurfsgrillen: Verborgene Insekten im Garten
Die Maulwurfsgrille zählte lange Zeit deutschlandweit als gefürchteter Schädling. Heute ist ihre Population jedoch so weit zurückgegangen, dass sie nur noch regional in südlicheren Teilen Deutschlands vorkommt. Sie wird daher auch die süddeutsche Maulwurfsgrille genannt und zählt zu den bedrohten Arten. Ihren Namen verdankt sie ihren massigen Grabwerkzeugen, die an die Schaufeln eines Maulwurfs erinnern. Die Grillen sind mit wuchtigen 4-5 cm Körpergröße zwar eigentlich kaum zu übersehen, jedoch verbringen sie ihr Dasein überwiegend unbemerkt. Die Larven leben gut versteckt im Boden und suchen dabei zum Überwintern tiefste Bodentiefen von beeindruckenden 3 Metern auf!
Auch die erwachsenen Tiere verbringen ihr Leben überwiegend unter der Erde. Selbst wenn es sie aber einmal herauslocken sollte, dann geschieht dies im Schutz der Dunkelheit, die das nachtaktive Insekt bevorzugt. Lediglich die zirpenden Lockrufe der Männchen verraten die Maulwurfsgrille in der Paarungszeit. Diese, und natürlich der auffällige Schaden, der bei intensivem Befall zum Leidwesen der Gärtner an Rasenflächen zum Tragen kommen kann!
Der Schaden wird durch die Grabarbeiten verursacht, wenn kleinere Wurzeln den eifrigen Buddlern im Weg sind. Das Ergebnis sind unschöne Löcher, lose Rasenteile und abgestorbene Rasenflächen. Eine Bekämpfung ist bei einer so intensiven Besiedlung mit Maulwurfsgrillen sehr wahrscheinlich unumgänglich. Handelt es sich jedoch um einen leichten Befall mit vertretbarem Schadwesen, dann sollte man die Grillen im Sinne des Artenschutzes vielleicht doch lieber walten lassen.
Wir schauen uns im Folgenden Beitrag an, wann eine Bekämpfung der Maulwurfsgrille sinnvoll und nötig ist, welche Alternativen zur direkten Bekämpfung bestehen und welche biologischen Maßnahmen zur Eindämmung eines Befalls getroffen werden können.