3.2.2 Kurzfristige Wirkung von Hausmitteln wie Essig und Spülmittel
Auch Essig gegen Blattläuse oder der Einsatz von Spülmittel werden immer wieder als echte Geheimwaffen gepriesen. Leider entfalten beide Hausmittel ebenfalls nur eine sehr kurzfristige Wirkung, die auf das Vertreiben der Schädlinge abzielt, nicht jedoch auf das zuverlässige Abtöten der Blattläuse. Und hier liegt das Problem:
Wer vertrieben wird, der geht woanders hin. Die Blattläuse geben also nicht einfach auf und sterben, wenn wir ihnen ihre Nahrungsquelle unattraktiv machen, sondern sie suchen sich eine neue Heimat. Dies ist vor allem dann ein Problem, wenn bereits eine geflügelte Generation auf den Weg gebracht wurde, die einen größeren Radius in Haus, Gewächshaus oder Garten nach geeigneter Nahrung absuchen kann.
Die begrenzte Effektivität von Essig und Spülmittel gegen Blattläuse ist daher ein großer Nachteil, der Hausmittel im Vergleich zu natürlichen, professionellen Lösungen unattraktiv macht. Marienkäferlarven, die wir im Einsatz gegen Blattläuse empfehlen möchten, bieten dagegen eine effektive, sichere und giftfreie Lösung im Kampf gegen die Blattlaus.
3.2.3 Warum Rapsöl und Backpulver nicht die beste Wahl sind
Rapsöl gegen Blattläuse oder der Einsatz von Backpulver gelten als effektive Hausmittel im Kampf gegen die Schädlinge. Allerdings unterliegen diese Hausmittel Limitationen, was ihre Wirksamkeit und auch die Verträglichkeit für die zu behandelnden Pflanzen angeht. Die Anwendung von Natron oder Backpulver verändert den PH-Wert nämlich nicht nur für die Blattlaus unangenehm, sondern auch für die behandelte Pflanze. Dies kann zur weiteren Schwächung der Pflanze führen und im schlimmsten Fall sogar zu ihrem Absterben.
Natron und Backpulver werden nicht umsonst auch zur Unkrautvernichtung herangezogen. Ob es sich bei der behandelten Pflanze jedoch um Unkraut oder Nutzpflanzen handelt, das unterscheidet die Lauge leider nicht. Die Anwendung von Rapsöl ist da zwar im Vergleich zum Backpulver die risikoärmere Lösung - jedoch sind die Behandlungsergebnisse auch kaum mit denen einer professionellen, natürlichen Bekämpfungsmethode gleichzusetzen.
Spitzenreiter in Sachen Verträglichkeit und Bekämpfungserfolge bleiben die nützlichen Marienkäferlarven. Sie ernähren sich von den schädlichen Blattläusen und können so ganze Blattlauskolonien innerhalb kürzester Zeit zuverlässig vernichten. Hausmittel können so vielleicht bei sehr leichtem Befall oder zur Prävention angewendet werden. Die Beschränkungen von Rapsöl und Backpulver bei der Blattlausbekämpfung legen jedoch eine professionelle Lösung mit besten Ergebnissen als erste Wahl gegen Blattläuse nahe.
3.2.4 Die Nachteile von Kaffeesatz und Tee im Vergleich zu spezialisierten Produkten
Kaffeesatz gegen Blattläuse ist eines der wenigen Hausmittel, das eine fundierte Wirkung seiner Bestandteile gegen Blattläuse vorweisen kann. Das im Kaffeesatz enthaltene Koffein wirkt auf Blattläuse in der Tat wie ein Nervengift und legt die Atmung der Schädlinge lahm. Gleiches gilt für die Anwendung von Tee mit einem hohen Koffeinanteil. So vielversprechend dieses Hausmittel damit auch klingt, gibt es jedoch einen deutlichen Nachteil gegenüber der Anwendung von professionellen Bekämpfungsmitteln:
- Der Wirkstoff Koffein muss den Blattläusen sehr unmittelbar zugeführt werden. Die Vergiftung der Schädlinge erfolgt nur durch direkten Kontakt oder Einatmen des Stoffes. Häufig wird für die Blattlausabwehr empfohlen, den Kaffeesatz auf die Erde um die Pflanze herum auszubringen. Wenn man jedoch bedenkt, dass ein Befall in den meisten Fällen durch flugfähige Blattlausgenerationen hervorgerufen wird, die die Pflanzen unmittelbar aus der Luft ansteuern, so liegt nahe: Die Schädlinge kommen mit dem Stoff nicht ausreichend in Kontakt, um eine tatsächliche Wirksamkeit zu gewährleisten.
Eine achtsame und langwierige Anwendung direkt an den Befallsstellen ist somit der Grund, warum spezialisierte Produkte zur Bekämpfung von Blattläusen dem Kaffeesatz trotz seiner grundsätzlichen Wirksamkeit überlegen sind.
Die natürliche und harmlose Marienkäferlarve ernährt sich von Blattläusen, bis sie sich zum beliebten heimischen Siebenpunkt-Marienkäfer verpuppt. Und Hunger stellt eine der stärksten Triebkräfte der Natur dar! Einmal ausgebracht verbringen die Marienkäferlarven ihre Tage mit nichts anderem als der aktiven Suche nach Blattläusen. Und diese aufzuspüren liegt ihnen im Instinkt! Nur einmal ausgebracht stellen Marienkäferlarven sicher, dass keine Blattlaus auf den behandelten Pflanzen zurückbleibt.